Patrickmeyer

Schutzhundesport: Gehorsam statt wildem Beißen

Ein Bericht von

 
Schutzhundesport - hundgerechte Beschäftigung

Schutzhunde sind nicht bissig - sie spielen und beißen nur auf BefehlDer Schutzhundesport gilt als Krönung des Hundesports. Allerdings ist er in den letzten Jahren zu Unrecht etwas in Kritik geraden.
Immer wieder wird behauptet, der Schutzhund wird zum Beißen erzogen. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Denn ein gut ausgebildeter Schutzhund besitzt seinem Herrn gegenüber absoluten Gehorsam. Ihm sind alle Kommandos, einschließlich des „Aus“, in Fleisch und Blut übergegangen.
Der Schutzhund wird über den Beutetrieb aufgebaut und nicht über den Wehrtrieb. Der Schutzarm ist sein Spielzeug. Der „Kampf‘“ mit dem Schutzdiensthelfer ist nichts anderes als das bei Hunden so beliebte Zerrspiel. Den Hund interessiert nur der Ärmel, der ist seine Beute. Der Mensch, der diesen Ärmel trägt, ist für ihn ein Spielkamerad und kein Feind.

Schutzhundesport: Eine artgerechte Beschäftigung deines Hundes

Der Schutzdienst, wie er heute betrieben wird, hat nichts mit fragwürdigen oder gar tierquälerischen Erziehungsmethoden zu tun. Die artgerechte Beschäftigung im Schutzhundesport fördert immer auch die Bindung zwischen Hund und Halter. Ein ausgelasteter Hund ist in der Regel ein Hund, der seiner Umwelt Freude macht und niemals lästig wird.

Der Schutzdienst selbst ist außerdem nur eine Sparte von insgesamt drei Aufgaben, welche die Prüfungsordnung vorgibt: die Fährtensuche, die Unterordnung (Gehorsam) und schließlich der Schutzdienst.

Früher nannte man die drei Stufen SchH 1 – 3, dann wurde daraus die Vielseitigkeitsprüfung der Gebrauchshunde, kurz VPG genannt und heute gibt es die IPO, die Internationale Gebrauchshundeprüfung, ebenfalls in den Stufen 1 – 3.

Ist jeder Hund für den Schutzhundesport oder Schutzdienst geeignet?

Grundbedingung für Schutzhundesport: Gehorsam und VertrauenUnumgängliche Voraussetzung ist die Begleithundeprüfung. Zudem muss der Hund absolutes Vertrauen und zu 100 % Gehorsam besitzen. Ein schlecht erzogener Hund mit mangelnder Bindung wird niemals zu einem guten Schutzhund werden.

Es gibt Rassen, die für den Schutzhundesport prädestiniert sind. Dazu zählen z. B. die bekannten Diensthunderassen wie der Deutsche Schäferhund, der holländische Malinois, der Boxer, Rottweiler, Hovawart und andere mehr. Wichtiger als die Rasse aber ist das Wesen des Hundes. So legen beispielsweise auch drahtige und unerschrockene Winzlinge wie der Jack Russel Terrier erfolgreich Schutzhundeprüfungen ab. Auch der Labrador (im Grunde ein Jagdhund wie der Jack Russel) ist im Schutzhundesport häufig anzutreffen, ebenso natürlich Mischlinge. Maßgeblich ist, dass der Hund in sich gefestigt und weder unsicher noch ängstlich ist. Er sollte Spielfreude, Nervenstärke und ein hohes Maß an Intelligenz mitbringen.

Aber auch der Hundehalter muss gewisse Voraussetzungen mitbringen, wie etwa Konsequenz, Geduld und Einfühlungsvermögen.

Risiken beim Schutzhundesport

Ursprünglich wurden die Diensthunde der Polizei und ähnlicher Institutionen im Schutzhundesport ausgebildet, mittlerweile ist er zum Breitensport avanciert.Aufpassen muss man, den Hund nicht zu früh zu belasten oder überhaupt zu überfordern. Dies kann nicht nur körperliche Schäden nach sich ziehen, sondern auch das Wesen des Hundes nachteilig beeinflussen und ihn damit für den Schutzhundesport unbrauchbar machen.

Wo kann ich meinen Hund im Schutzdienst ausbilden?

Wer seinen Hund zum Schutzhund ausbilden möchte, kann sich an Hundeschulen oder Vereine wenden, die diese Art der Ausbildung anbieten. Doch auch hier gilt: Augen auf! Es empfiehlt sich auf jeden Fall, erst ein paar Probestunden zu absolvieren. Kein seriöser Verein oder Hundeschule wird dies verweigern.

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